Spiel der Woche: Ganz im Zeichen einer Spendenaktion für die Flutopfer an der Ahr steht das Spitzenspiel der Volleyball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Am Samstag wollen die Damen des TuS Heiligenstein im Derby den TSV Speyer auf Distanz halten. Der Tabellenzweite empfängt um 19 Uhr in der Rhein-Pfalz-Halle den Vierten.

Von Martin Erbacher

Römerberg. Heiligenstein und LAF Sinzig kennen sich seit Jahren. Zuletzt trainierten Nachwuchs-Spielerinnen beider Seiten gemeinsam im Landeskader, berichtet Udo Walter, Coach des TuS, im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Es entstanden Freundschaften. Dann zerstörten die Wassermassen den Übungsplatz des Vereins. Nur ein paar Bälle blieben übrig.

Der Wiederaufbau laufe laut Heiligenstein zwar wieder. Aber jede Unterstützung tue gut. Der Erlös aus einem Tippspiel mit Preisen, gestiftet unter anderem von der RHEINPFALZ, kommt ebenfalls dem Klub aus Sinzig zugute. Der Offene Kanal Speyer überträgt die Partie übrigens live.

Ungewöhnliche Aufteilung

Heimspiel Heiligenstein, das bedeutet beim TuS, dass Eric Palenczat als Coach das Sagen hat, zum Beispiel bei Auszeiten. In der Fremde übernimmt Udo Walter die Federführung. Die Römerberger greifen zu dieser ungewöhnlichen Konstellation in Nachfolge von Erhard Rein und weiter auf der Suche nach einer Lösung mit höherer Qualifikation.

Vor Ort weilen aber jeweils beide. Palenczat für die Athletik, er für Ballübungen, umreißt Walter im Groben die Aufgabenverteilung. Der jeweils andere wirke als Souffleur: „Es ist kein Hexenwerk, auch für die Mannschaft nicht.“ Aus der Interims- entwickelte sich mehr eine Dauerlösung, und wenn für die nächste Saison eine Entscheidung weiter aussteht, gehe es eben mit Palenczat/Walter weiter.

Genügend Auswahl

Ein Problem, das Speyers Holger Grimm nicht kennt. Er arbeite nicht mit einem Assistenten zusammen, sieht die Idee mit einer Spielertrainerin eher skeptisch. Eigentlich weile er immer bei seinem Team. Im Notfall stehen Betreuer von Drittliga- und Oberliga-Männern um Abteilungsleiter Heinz Fischer zur Verfügung.

TuS und TSV, die Rivalen starteten mit klaren Siegen prima ins Jahr: „Alles gut“, sagt Grimm: „Wir haben ja bis 18. Dezember gespielt. Die Pause war notwendig und kurz. Wir haben auch kein Trainingslager gemacht.“ Am 3. Januar ging’s weiter, gefolgt vom ersten Match am 9 Januar. Auch mit dem bisherigen Saisonverlauf zeigte er sich vollauf zufrieden.

Speyer stark

Grimm: „Der ein oder andere Punkt hätte es mehr sein können.“ Speyer habe sich gesteigert. Doch Grimm räumt die personellen Probleme auf Seiten des ASV Landau beim 3:0 zuletzt ein. „Wir haben uns reingezittert“, kommentiert dagegen Walter das 3:1 in Wiesbach: „Es war sehr konfus.“

Und weiter: „Der Klassiker, eine junge Mannschaft spielt nach langer Fahrt beim Vorletzten und gewinnt die ersten beiden Sätze.“ Seine Mädels geben immer wieder Durchgänge ab, siegten aber. Bislang behielten die Newcomerinnen aus dem Dorf die Oberhand über die Platzhirsche aus der Stadt.

Enge Kiste

Beim 3:1 im Hinspiel ging’s eng zu. Wenige Zähler entschieden die Sätze. Grimm weiß, wie’s diesmal klappen könnte: „Wir müssen die Eigenfehlerquote gering halten. Wenn wir in Führung sind, müssen wir diese auch halten.“ Nicht schaden könne, über die Annahme Druck aufzubauen.

Walter erinnert sich an einen etwas glücklichen Erfolg, denkt, dass Speyer eingespielter anreist und wiederholt sich, sieht erneut einen Schlüssel zum Erfolg: „Wenn wir gut aufschlagen, gewinnen wir.“ Ein gewagtes Spiel. „Es kann im Training und beim Aufwärmen funktionieren und dann plötzlich nicht mehr.“

Und deshalb widmet das Duo diesem Element auch keine besondere Aufmerksamkeit in der Vorbereitung. Die Gäste bieten am Samstag einen voll besetzten Kader auf. Ein Großteil der TuS-Stammsechs befindet sich im Abiturstress. Und auch wenn Ausfälle zu kompensieren seien, in einem Fall schlug laut Walter Corona zu.

 

 

Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz Speyerer Rundschau - Nr. 12
Datum Samstag, den 15. Januar 2022
Seite 21