Volleyball: Oberligist TSV Speyer findet nur schwer in die Saison. Ein besonderes Duell elektrisiert die Fans, einen aber nicht.

Von Martin Erbacher
 

Speyer. „Es geht immer ein bisschen bergauf und bergab“, kommentiert Trainer Gerrit Jann den Saisonverlauf nach dem Doppelabstieg und dem Umbruch in seinem TSV Speyer in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. „Wir haben gegen die guten Mannschaften am Anfang gespielt“, sagte Coach Jann im Gespräch mit unserer Zeitung.

So setzte es in der Findungsphase mit ein paar Etablierten (das sind Simon Röhrich, Arvid Schiller, Tim Vorberg, Niklas Hinsberger) und eigentlich in die Verbandsliga abgestiegenen Jungen die ersten beiden Niederlagen („Es wurde besser. Aber wir hatten wenig Wechselmöglichkeiten“), im Derby um die Nummer 1 in der Pfalz gegen TS Germersheim eine weitere. Das sei für Jann ein Thema für Außenstehende: „Mir ist es egal, gegen wen wir spielen. Wenn es für Germersheim gut läuft, freue ich mich.“

Wendepunkt Saarlouis Dann schaffte Speyer beim 3:0 über VSC Guldental den Turnaround. Ausgerechnet jetzt schloss sich eine vierwöchige Spielpause an, unter anderem ferienbedingt. Aber anstatt sich in dieser Zeit besser einzuspielen, erwischte Jann und den TSV die Krankheitswelle: „Es ging praktisch wieder bei null los.“ Der Übungsleiter nennt das 3:2 gegen VSG Saarlouis die Wende, weil die Seinen zuvor gegen Bliesen abbauten und nun nach einem „katastrophal schlechten Auftakt“ einen 0:2-Satzrückstand umbogen.

Gegen TV Losheim gab es das nächste Erfolgserlebnis: „So langsam sind wir angekommen. Wir trainieren besser, und es klappt auch besser. Wir haben uns Selbstbewusstsein geholt.“
Ein Manko bleibt die personelle Ausstattung: „Wir sind nicht immer 14.“ Ab und zu schlägt die zweite Mannschaft parallel auf.

Mal traten die Domstädter zu sechst plus Jann an, mal zu siebt mit ihm, der sich eigentlich aufs Coachen fokussieren wollte. Mit der Unterstützung durch Udo Walter, auch bei TuS Heiligenstein an der Linie, funktioniert es. Gegen Germersheim war er dabei und kümmert sich montags um die Talente. Dienstags macht das Duo gemeinsame Sache. Donnerstags übernimmt der Chef.

Janns ZielNach zunächst einmal Lossagung vom Leistungssport und der Forcierung des Amateurgedankens, gibt Jann die Integration der Jugend als persönliches Ziel aus: „Das klappt recht gut. Wir müssen in den Grundtechniken sicherer werden. Dann kommen Spaß und Selbstvertrauen zurück.“ Auch mit der Entwicklung von Speyer II, das dann doch in der Rheinland-Pfalz-Liga blieb, zeigt sich der ehemalige Zweitligaakteur angesichts erster Siege zufrieden. Auf Bezirksebene scheint der Klassenverbleib für die Dritte drin.

Die Oberligarunde verläuft derweil zerstückelt weiter. Schon die Germersheim-Partie bekam einen neuen Termin. Am Wochenende pausierte der TSV. Nun reist er zur SG Rheinhessen: „Ich weiß gar nicht so genau, gegen wen wir spielen. Ich denke immer nur ans Wochenende“, teilte Jann mit, der normal weitertrainieren ließ.

Und eins weiß er dann doch mit Nachdruck: Dass der TSV im Kampf um die inoffizielle Pfalzkrone wieder knapp vor dem südpfälzischen Rivalen TS rangiert.


Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz Speyerer Rundschau - Nr. 282
Datum Mittwoch, den 4. Dezember 2024
Seite 16