Porträt: Victoria Bura ist dem Volleyball schon als Kind ins Netz gegangen. Erfolgreich war sie in der Bundesliga mit VCO Berlin. Jetzt spielt sie beim TSV Speyer Oberliga. Profi? Klares Nein, hat Bura für sich entschieden.

Von Susanne Kühner

Speyer. Ursprünglich kommt Victoria Bura, die Neue im Speyerer TSV-Team von Holger Grimm, aus Stuttgart. Dort blieb sie auch bis zum Abitur. Dann erklomm Bura die erste große Stufe auf der Volleyball-Karriereleiter: die Erste Liga in Berlin. „Das war die Jugendnationalmannschaft mit Spielerinnen, die aus ganz Deutschland zusammengewürfelt waren“, sagt sie.

Die Zeit in der Bundeshauptstadt war eine prägende für die junge Frau, die nach einer Ausbildung zur Krankenschwester jetzt Medizin studiert. 2018 begann sie damit in Dresden. Im vergangenen Jahr wechselte die Volleyballerin an die Universität mit Fakultät in Mannheim: ein Glück für den TSV und für Christian Eckenweber, Spieler der Drittliga-Herren.

Beste Zeit

Nicht nur die Liebe zum Volleyball verband ihn nämlich letztendlich mit Bura. Die beiden sind ein Paar und wohnen gemeinsam in „Eckis“ Geburtsstadt Mannheim. Sich erinnernd an ihre Zeit in Berlin, meint Bura: „Ich würde schon sagen, dass ich damals so gut gespielt habe, wie ich nie wieder spielen werde.“

Athletik, Kraft, der Umgang mit dem Ball – für alles gab es separate Trainingseinheiten. „Spielerisch hat mir die Zeit was gebracht“, meint Bura. Aber: „Ich habe gemerkt, dass das Profileben nicht meins ist.“ Über diese Erfahrung ist die Stuttgarterin froh. Denn sie erlebte ansatzweise bei ihrer Mutter mit, was es bedeutet, sportlich erfolgreich zu sein.

Sie spielte in der Ersten und Zweiten Liga, war in Berlin und in der Schweiz. Auch Buras Vater ist Volleyballer, ihre Schwester und ihr Bruder ebenso. „Wir sind nicht ganz talentfrei“, begründet die Zuspielerin, weshalb alle den gleichen sportlichen Weg einschlugen. In Dresden, an ihrem ersten Studienstandort, lief Bura in der Regionalliga auf.

Vorrang Ausbildung

Noch in der Heimat gab es die Chance auf die Zweite Liga. „Das hätte ich gerne gemacht. Aber es ließ sich mit meiner Ausbildung nicht vereinbaren“, erklärt sie im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Bestimmte Ziele auf dem Volleyball-Feld setzt sich Bura persönlich nicht mehr.

„Für mich war es auch nicht unbedingt klar, dass ich wieder anfange, in einer Mannschaft zu spielen“, gibt die 25-Jährige zu. Das Ausschlaggebende für ihren Einstieg beim TSV: „Für mich war das eine gute Gelegenheit, Leute kennenzulernen.“ Zufrieden ist Bura mit ihrer Entscheidung geblieben. „Das Team ist supernett“, versichert sie. Dass die Stimmung in der Mannschaft stimmt, ist ihr am Wichtigsten und dass ihr das Volleyball spielen weiterhin Spaß macht – auch ohne Profivertrag.

Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz Speyerer Rundschau - Nr. 45
Datum Mittwoch, den 23. Februar 2022
Seite 18