D1: „Bei uns gibt’s Gänsehaut“

Fragen am Freitag: Die Volleyball Oberligadamen des TSV Speyer starten am Samstag (16 Uhr, Osthalle) gegen TV Kirkel in die Saison. Doch erst mal haben sie Martin Erbacher erzählt, was Trainer Holger Grimm so für Überraschungen parat hält.

Warum soll ich am Samstag in die Osthalle?
Jana Detzel: Weil es in Speyer endlich wieder hochklassigen Volleyball-Damensport gibt. Wir sind top motiviert und wollen attraktiven Volleyball zeigen. Wir freuen uns schon auf die Unterstützung zahlreicher Zuschauer und eine volle Sporthalle. Die Stimmung in der Halle beim Meister-Spiel im März vor 200 Zuschauern war unglaublich. Wir bekommen heute noch Gänsehaut, wenn wir daran denken. Daran wollen wir beim ersten Saison-Spiel anknüpfen.

Wie entstand das Konzept, Damen- und Herrenspiele zukünftig nacheinander auszutragen?
Heike Hollstein: Im Prinzip ist das Konzept nicht neu, sondern hat sich bewährt aus Zeiten, als erste Damen- und Herrenmannschaft in der Regionalliga spielten. Zum einen haben wir ganz pragmatische Vorteile, wie die optimale Hallenausnutzung und die gemeinsame Nutzung des Schiedsgerichts. Zum anderen haben wir das Ziel, attraktiven Volleyball am Samstag als gemeinsames Event aufzubauen und hoffen auf mehr Zuschauer und tolle Atmosphäre in der Halle.

Können Speyers Damen Oberliga?
Nicole Hutter: Die Oberliga haben wir uns aus spielerischer Stärke und mannschaftlicher Geschlossenheit erarbeitet. Dass wir die Oberliga nicht nur verdient haben, sondern auch können, müssen wir zu zeigen. Auf unseren Vorbereitungsturnieren konnten wir bereits zeigen, dass wir auf dem Niveau mindestens mitspielen können. Wir konnten unter anderem Siege gegen eine Regionalliga- und eine Oberligamannschaft erzielen. Alles in allem fühlen wir uns gestärkt aus der Vorbereitung und gut vorbereitet.


Wie groß ist der Unterschied zur Landesliga?
Maisha Grimm: Generell lässt sich sagen, dass es in den höheren Ligen einfach ein schnelleres Spiel ist. Die Einstellung ist eine andere. Das Spiel ist präziser, von mehr Technik geprägt und athletischer. Die Spielerinnen sind größer. Wir sind als Mannschaft aber darauf eingestellt.

Wie gut kennen Sie die Gegner?
Alena Steiger: Da es unsere erste Saison in der Oberliga ist, sind uns die Mannschaften und Spielerinnen weitestgehend nicht bekannt. Ich freue mich ganz besonders darauf, beim Spiel gegen Steinwenden alte Bekannte zu treffen. Dort spielen mehrere Spielerinnen, mit denen ich zu Studienzeiten in Kaiserslautern in der Landesliga gespielt habe. Als sich die Mannschaft auflöste, wechselten einige Spielerinnen 2018 nach Steinwenden. Dem Umstand haben wir zu verdanken, dass wir letztes Jahr die Chance bekamen, noch mal Landesliga zu spielen. Spannend wird, erstmals auf Mannschaften aus dem Saarland zu treffen. Für uns Pfälzer sind das besondere Spiele mit Derby-Charakter.

Wer sind die Neuen und Abgänge?
Katharina Theel: Unsere Mannschaft musste nur einen Abgang verkraften, Kassandra Spuhler, welche aufgrund ihres Studiums diese Saison leider nicht mehr dabei ist. Auf Alena Steiger und Marion Hermann müssen wir nur temporär aufgrund einer Verletzung beziehungsweise Babypause verzichten. Unsere Neuzugänge sind Jana Detzel aus der SG Südpfalz, Vanessa Schmidt vom ASC Feudenheim sowie Anna-Lena Weber vom TuS Heiligenstein. Glücklich sind wir auch über unsere Rückkehrerin Maisha Grimm, die uns trotz ihres Studiums in Münster wieder unterstützt. Damit ist unser Team startklar und glänzt durch unterschiedlichste Stärken auf allen Positionen.

Wie lauten die Saisonziele?
Holger Grimm: Nach der großartigen letzten Saison sind wir bereit, uns neu zu beweisen. Wir sind gut vorbereitet. Wir wollen uns leistungstechnisch in der Oberliga etablieren, aber auch Strukturen schaffen, um uns längerfristig in dieser Liga zu halten. Um eine erfolgreiche Saison zu spielen, sollten wir so gut es geht verletzungsfrei bleiben, so dass wir mit dem best- aber auch größtmöglichen Kader die Spieltage bestreiten. Es gilt, so viel wie möglich aus der Herausforderung mitzunehmen und uns mit guten Leistungen Respekt zu verschaffen bei den etablierten Teams. Ein guter Teamgeist und viel Spaß am Ball sollen dabei immer auch im Vordergrund stehen.

Wie lief die Vorbereitung?
Fiona Hesse: Unsere Vorbereitung war geprägt von intensivem Lauf-, Kraft-, Mobilisations- und Sprungkrafttraining in den letzten Wochen. Mit einem extra früheren Trainingsstart haben wir so auch keine Zeit für unser eigentliches Training am Ball verloren, sondern zusätzliche Einheiten vorangeschoben. Andrea Weber hat uns dabei durch ihr Fachwissen als Physio begleitet und unsere Limits ausgetestet. Über die Wochen konnten wir hier alle eine Steigerung unserer eigenen Performance erzielen. Verstärkt haben wir dann in unserem Trainingslager noch mal an unserer Technik gearbeitet und intensiv unser Zusammenspiel vertieft. Die Vorbereitung läuft und hat unsere individuellen Leistungen verbessert.

Wie überrascht Trainer Holger Grimm das Team im Training?
Katrin Tremmel: Holger ist tatsächlich immer für eine Überraschung gut. Nicht nur ungewohnte Positionen, mit denen Spielerinnen schon überrascht wurden, bei ihm haben wir schon unkonventionelle Annahme-Aufstellungen trainiert, mit denen wir teilweise nicht nur unsere Gegner, sondern auch uns selbst irritiert haben. Holger ist, trotz seiner beruflichen Selbstständigkeit, immer extrem gut vorbereitet und motiviert. In der letzten Saison hat er uns auch vor einigen Spieltagen mit kleinen Änderungen in unserem Abwehrsystem überrascht, um uns optimal auf die Spielweise der Gegnerinnen einzustellen, mit Erfolg. Wir sind gespannt, mit was uns Holger diese Saison überrascht.

So spielen sie
Zuspiel: Nicole Hutter (32 Jahre), Anna-Lena Weber (24), Marion Hermann (35),
Außen-Annahme: Jana Detzel (22), Constanze Forstner (33), Maisha Grimm (18), Fiona Hesse (23),
Mittelblock: Heike Hollstein (39), Lisa Rhein (17), Katharina Theel (19),
Diagonal/Universal: Vanessa Schmidt (28), Alena Steiger (32), Simone Bürkner (48),
Libero: Katrin Tremmel (28),
Offizielle: Trainer Holger Grimm, Physio Andrea Weber.

Quelle: Rheinpfalz vom 27.09.2019